Vaccination July 2021
Wir haben Sommer und ich sitze hier bei 15 Grad. Das ist toll, denn wir können Morgens die Häuser abkühlen von den heißen Tagen. Hätten wir doch nur heiße Tage. Obwohl wir uns das ja die letzten Jahre immer gewünscht haben, uns reichen ja 25 Grad im Sommer und ein bisschen Regen damit wir nicht so viel gießen müssen. Eigentlich haben wir ziemlich genau das bekommen. Ein bisschen mehr Regen vielleicht. An einigen Stellen Deutschlands ein bisschen zu viel Regen und vor allem in zu kurzer Zeit. Die eine oder andere Hochwasserkatastrophe, aber das gehört halt dazu. Der Wald würde sich freuen, wenn er nicht schon so kaputt wäre, dass er durch das viele Wasser nun weg gespült wird. Irgendwie haben wir ja immer was zu meckern und irgendwie ist immer wer anders Schuld. Wir zeigen immer mit dem Finger auf andere. Stellt sich nur die Frage: Hilft uns dies weiter? Hilft es mir weiter, wenn ich weiß der Nachbar ist Schuld, weil er vier Autos fährt. Davon noch zwei richtige Benzinschleudern. Hilft es mir weiter, wenn ich weiß, dass er durch sein tägliches Billigfleischgrillen die Massentierhaltung fördert? Irgendwie nicht, wir sitzen alle im gleichen Boot und vielleicht werden es diesmal nicht diejenigen sein, die im Boot sitzen, die überleben. Vielleicht muss man einfach raus da und Leute mitnehmen. Vorleben, überzeugen und mitmachen. Dann ist die Diskussion welches Auto ich fahre gar nicht so relevant, sondern eher wie oft ich es fahre. Wohin ich damit fahre. Und warum ich es überhaupt jetzt fahren muss und nicht mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs bin? Und diese Fragen muss man sich ehrlich beantworten.
Nachhaltigkeit leben, gebrauchte Dinge nicht einfach wegwerfen sondern verkaufen oder verschenken. Unter diesem Motto hatten wir uns ja beim 1. Hejner Hofflohmarkt beteiligt. Für uns völlig normal, dass wir auch gebrauchte Dinge kaufen sofern es sie zum angemessenen Preis gibt. Doch nicht nur gebraucht kaufen, sondern auch bei den eigenen Sachen schauen, ob man sie wirklich wegwerfen muss oder ob man da nicht doch noch reparieren kann. Upcycling und aus altem was neues gestalten. Ein bisschen handwerkliches Geschick, an der einen Stelle etwas Farbe und schon geht es wieder. Knatterwalze ist der eigentlich richtige Begriff für das was unsere Kinder liebevoll Ratterrädchen nennen und ich finde das trifft es genauso gut. Wir haben sie noch. Wir haben diese vor mindestens drei eher vier Jahren auf der Hejner Kerb gekauft – vielleicht auch auf dem Marktplatzfest. Damals als es dies noch gab… Wie oft ich sie schon repariert habe, kann ich gar nicht sagen. Mittlerweile haben beide einen aus Metallrohr verstärken Mittelbereich, die Übergangsstücke sind mit Gewebeband verstärkt worden und der Übergang zur Halterund er Achse mit dickerem Kunststoff und Kabelbindern stabilisiert. So halten die Dinger nun auch fast Sechsjährige aus, die mit ihnen immer noch gerne knatternd und ratternd über den Rasen flitzen.
Mitte Juli war es endlich soweit, ich habe meine zweite COVID-19 Impfung bekommen. Ganz herzlichen Dank an das Team von Natalie Vogel – Kinderärztin in Gernsheim. Bereits bei Vaxzevria (AstraZeneca) hatte ich mich sofort gemeldet und mir jetzt die Möglichkeit zu bieten die von der StiKo empfohlene Kreuzimpfung mit Comirnaty (BioNTech) zu bekommen, war perfekt. Ein wenig Angst hatte ich zwar wegen der von vielen Menschen berichteten schwereren Symptomen aber diesmal hatte ich mehr Glück und den Impfstoff besser vertragen. Außer etwas Müdigkeit und leichtem Druck an der Einstichstelle hatte ich nichts. Und ich bin froh nun fünfzehn Tage später endlich fertig zu sein. Das mir dies allerdings nicht mehr Freiheiten bringt als vorher und ich trotzdem weiter im Homeoffice bleiben werden, ist klar. Habe ich doch zwei kleine Menschen in der Verantwortung, die noch nicht geimpft werden können und die es durch Tragen von Masken, Abstand halten und Hygiene einfach zu schützen gilt. Und daher werden wir uns weiter vorsichtig und mit Bedacht bewegen und Kontakte immer noch einschränken.
Wir wollten ja mal wieder ins Felsenmeer. Also die Kinder wollten das und ich auch irgendwie. Hatte ich meine Jugend doch mehrmals in der Woche dort verbracht – damals zwar mit dem Fahrrad aber seit dem hat sich dort ja vieles verändert. Die Strecken, die wir damals fahren konnten, gibt es heute nicht mehr und bei der Menge an Menschen, die auch an einem Montag Mittag dort sind wäre dies mittlerweile gar nicht mehr möglich. So ähnlich müssen sich auch die Menschen fühlen, die vor Jahren die Fairy Pools schon besucht haben. Da wir am Wochenende aufgrund dieser Masse an Menschen eben nicht gehen wollten, habe ich mir recht spontan an einem Montag den Mittag frei genommen und wir haben die Kinder etwas früher vom Kindergarten abgeholt. In Reichelsheim angekommen war es auch problemlos möglich einen Parkplatz zu finden. Mittlerweile gibt es dort auch eine Toilette und schon etwas länger ein Besucherzentrum. Aber auch die Metzgerei, an der wir vor rund zwanzig Jahren nach unseren Touren öfter Rast gemacht hatten, gibt es noch in der Ortsmitte. Wir sind dann direkt unten eingestiegen und mitten durch die Felsen nach oben geklettert. Das war teilweise ganz schön kniffelig mit den kurzen Beinen über die breiten Spalten drüber zu kommen oder die hohen Absätze nach oben zu klettern. Aber Spaß hat es gemacht und an einen besonders tollen Aussichtsplatz haben wir auf der Mitte der Strecke dann auch Pause gemacht und die mitgebrachten Kekse gefuttert. Bis zur großen Brücke, die mittlerweile wegen Defekten gesperrt ist, sind wir hoch, also knapp unterhalb der Hütte. Das hat unseren zwei Bergsteigern auch gereicht. Die Beine waren etwas schlapp, aber nicht schlapp genug um nicht den Runterweg noch zu springen und im Trailrunning Stil es einfach mal laufen zu lassen. Beeindruckend was unser Junior hier für eine Stabilität und Koordination aufweist. Dass da schon einiges dazu gehört, habe ich ja teilweise schmerzlich beim Frankenstein und Melibokuslauf erfahren müssen.
Ein paar Tage später, diesmal aber am Wochenende haben wir uns nochmal auf den Weg gemacht und wollten den Walderlebnispfad um die Burg Frankenstein erneut begehen. Der Einstieg klappte auch gut und im Riechgarten konnten wir einige Düfte erkennen und erleben. Den Hörtrichter und die Baumuhr haben wir genauso erlebt wie auch den Laubtunnel auch wenn letzterer schon etwas anders war als vor einem Jahr. Mittlerweile haben sich dort viele Insekten breit gemacht und dicke Spinnweben hingen von der Decke herab. Am Lindwurmteich allerdings sind wir dann auf den Spielplatz abgebogen und haben auf dem Rückweg den Anschluss verpasst. Von dort sind wir zwar weiter nach oben aber etwas zu weit weg vom Parkplatz durch den Wald gelaufen. Das hat trotzdem Spaß gemacht aber als wir die Straße erreicht hatten und ich erkannte, dass wir nun noch gut eineinhalb Kilometer an dieser entlang laufen hätten müssen, habe ich kurzerhand die Sprinterbeine in die Hand genommen und bin alleine dorthin, um das Auto zu holen und habe die erschöpfen kleinen Körper eine viertel Stunde später am Straßenrand aufgesammelt. Auf dem Heimweg gab es zur Belohnung dann noch ein leckeres Eis im Seeheim.
Belohnungen sind ehr wichtig. Nicht nur für uns Menschen. Gerade beim Hühnernachwuchs ist es toll zu erkennen. Es ist Klasse wie die Kleinen zu mir gelaufen kommen, wenn ich den Eimer mit den Leckerlies in der Hand habe. Nur Fluttershy ist da sehr zurückhaltend aber sie ist eben auch die kleineste. Applejack und Rarity haben da keine Probleme und der freche Gallus erst Recht nicht. Wir suchen übrigens noch Namen. Wenn also jemand ein paar passende hat, darf er sich gerne melden. Vielleicht fallen mir aber auch bei den Laufrunden ab und zu noch ein paar Namen ein, nur auf die Kinder können wir uns da nicht verlassen, sonst haben wir wirklich bald die Mane Six im Garten rumlaufen.
Mein #streakrunning geht weiter, während der Impfung zwar ruhiger und weniger aber dafür an anderen Wochen und Wochenende dann auch wieder etwas länger. Ich bin gespannt, ob ich es schaffe irgendwann mal wieder einen Halbmarathon einzubauen, bisher bleibe ich mit den 16 Kilometern als längste Distanz. Immerhin habe ich schon 2.662 Kilometer seit dem 19.12.2020 geschafft. Meinem Gewicht kommt dies allerdings nicht so zu Gute, die Pfunde, die ich aus dem Urlaub im Bayrischen Wald mitgebracht habe, habe ich immer noch nicht wirklich wieder runter. Sollte eigentlich gar nicht so schwer sein, sind ja nur drei Kilogramm. Und wenn ich mir dann anschauen wie viel Eis und Schokolade so in meiner Facebook oder Amazon Photo Timeline auftaucht. In den Mengen habe ich das ja schon lange nicht mehr. Vielleicht sollte ich weniger schreiben und mich mehr bewegen ;-) In diesem Sinne, Ciao bella ciao!
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