Mein Januar 2019 – Von Wert und Werten

Veröffentlicht von DeHejner am

Liebe ist, von einem anderen Schnupfen zu bekommen.

Kim Casali

Normalerweise habe ich vor meinen Trainingsberichten immer angefangen sämtliche Portale wie Polar, Strava, km Spiel, usw. durchzuwühlen. Ich habe lange Zeit damit verbracht zu analysieren, zu vergleichen, um mir Gewissheit zu verschaffen: Ja, der Monat war es Wert. Doch wie habe ich das gemessen? Gerade in den Wettkampfmonaten hatte ich meist ein schlechtes Gewissen, weil ich selten meine Kilometer erreicht habe. Weil ich weniger gelaufen bin, als im Vormonat. Weil ich auch mal kurze Einheiten gemacht habe. Ich habe also den Wert eines Monats anhand meiner Leistung gemessen, wie viele Kilometer konnte ich laufen, wie weit waren die Strecken, konnte ich meinen Running Index mal wieder steigern. Das mache ich nicht mehr! Bereits im Dezember 2018 habe ich nach meinem Kreislaufzusammenbruch entschieden, dass ich hier etwas ändern möchte. Und das habe ich, auch wenn es mir im Moment noch schwer fällt. Auch eben ertappte ich mich, dass ich zumindest bei Polar nachgeschaut hatte, wie weit ich denn im Januar gelaufen bin. Das witzige war, obwohl es nur 118 Kilometer waren, war ich super zufrieden. Warum? Weil ich im Hinterkopf eigentlich mit weniger gerechnet hatte? Weil es mir eigentlich fast egal war, denn ändern konnte ich es jetzt nicht mehr? Außerdem war es ja nicht mal meine Entscheidung so wenig zu laufen.

Ich bin Erkältet. Und das war ich zum Monatsanfang noch ein wenig und das war ich in der letzten Woche ganz extrem. Mich hat es richtig dahin gerafft. Fünf Tage richtig fiesen trockenen Husten, fünf Tage eklig feststeckender Schnupfen, Kopfweh, Ohrenschmerzen – das komplette Programm. Aber das war alles gar nicht so schlimm, denn um mich herum waren zwei kleine Menschlein, die es viel schlimmer erwischt hat und die es mir vermutlich übertragen haben. Beide sind auch heute langsam wieder auf dem Weg der Besserung. Aber auch das hat sein Gutes: Eine Woche Homeoffice, davon zwei Tage krank geschrieben und ich konnte jede Menge Zeit mit den Kindern verbringen. Kuscheln, Spielen und ganz viel Quality-Time.

Doch genug. Ihr möchte hier ja auch immer noch meinen Lauf-Blog lesen. Seid euch aber gewiss, er wird weniger technisch und mehr persönlich werden. Ich werde auch nicht komplett auf die nackten Zahlen verzichten. Habe ich ja immer noch mein Ziel – den Loch Ness Marathon im Oktober – vor den Augen. So langsam kribbelt es in mir, dass ich mal meinen Trainingsplan rückwärts rechne und schaue, welche der anderen Läufe in meinem Kalender ich einbauen kann. Gerne würde ich beim Jog ’n Rock in Bensheim dabei sein. Mal schauen, ob mein Plan dies zu lässt, oder ob ich es irgendwie da reinschmuggeln kann. Apropos Plan, ich werde hier meinen Plan vom letzten Jahr für den Koberstädter Waldmarathon wieder verwenden, vielleicht ein wenig anpassen auf Geschwindigkeiten. Aber auch das werde ich dann spontan entscheiden wie es die Form bis dahin zu lässt. In erster Linie möchte ich in Schottland den lauf genießen.
Nun aber Rückblick in den Januar. Wie haben sich die 118 Kilometer zusammen gesetzt. Nun viele waren kurze Läufe von 10 bis 15 Kilometer in verschiedene Richtungen. Zum einen meine Sandwiese-Zwingenberg-Rodau-Runde, die völlig unspektakulär ist, dafür aber bei jedem Wetter gelaufen werden kann. Zum anderen die Gernsheimer Wald-Allmendfeld-Runde, die auch im Winter eine tolle Stimmung macht. Wenn nicht gerade Jagdbetrieb ist und überall rote Bänder neben den Wegen flattern. Und dann noch die Erlensee-Bickenbach-Sandwiese-Runde. Nur zu empfehlen, wenn es einigermaßen trocken ist. Gerade die Feldwege um den Schweinehof herum sind doch sehr matschig und glitschig. Hicken, schlicken, nudeldicken Dreck sozusagen.

Und eine völlig andere Strecke, geschuldet einer Dienstreise nach Würzburg. Das erste Mal geplant mit Komoot und trotz der Anfangsschwierigkeiten dann doch eine tolle Strecke entlang dem Main gelaufen. Leider konnte ich meine Tour wegen Hochwasser nicht fertig machen. Dennoch hatte ich mit dem Wetter sehr viel Glück und traf ganz viele andere Läufer auf der Strecke. Eigentlich möchte ich gar nicht wissen, was hier los ist, wenn es angenehme Temperaturen hat.



Wie geht es weiter? Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich hoffe ich werde im Februar laufen können. Ich werde jeden Kilometer genießen. Ich hoffe ich kann ab und an die Kinder mitnehmen. Denn diese Stunden mit ihnen da draußen an der Luft, das ist die Zeit, die es Wert ist. Und diese kann man nicht in irgendwelchen Portalen festhalten. Dafür gibt es keinen Index. Dafür gibt es keine Statistik. Dafür gibt es nur die Momente, die man ab und zu in ein paar Bildern festhalten kann.


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