Der Spielewürfel

Veröffentlicht von DeHejner am

Vor Kurzem hat meine Frau mir einen Blog einer Hebamme gezeigt, auf welchem sie ein wunderschönes selbst gebasteltes Spielzeug gefunden hat. Da unsere beiden Kleinen gerade das Laufen und Klettern lernen, konnten wir uns gut vorstellen, dass ein solches Spielzeug – eine Spielewürfel – genau das richtige sein könnte. Leider ist ihr Mann bisher nicht dazu gekommen eine entsprechende Anleitung zu posten und so blieb mir als Vorlage nur das kleine Bild auf dem Blog.

Ich habe mir also die Vorlage genommen und noch ein paar Gedanken gemacht, wie und was man hier noch hinzufügen könnte:

Spielewürfel Skizze

Materialliste

  • a) 2x Buchensperrholz 10mm, 600x600mm
  • b) 1x Buchensperrholz 10mm, 600x1000mm
  • c) 4x Rechteckleiste Buche 10mm 600x40mm
  • d) 6x Rundholz Buche 20mm Durchmesser 1000mm
  • e) 2x Quadratleiste Buche 10x10x600mm
  • Holzleim
  • Schleifpapier 120, 180, 240 Körnung
  • 12x Schraubzwingen

Kosten

Für das Material sind rund 60 Euro einzuplanen. An Arbeitszeit (ohne Wartezeiten) rund 14 Stunden. Je nachdem was ihr bereits an Erfahrung mitbringt und welches Werkzeug ihr habt.

Grundplatte

Die Grundplatte wird zweimal gleich hergestellt. Für eine Grundplatte benötigt man 1x a) und 2x c). In die Rechteckleisten werden sechs Löcher mit 20mm Durchmesser gebohrt. Ich habe hierzu die beiden Leisten mit Schraubzwingen exakt übereinander ausgerichtet auf einem rohen Vierkantholz eingespannt und nach folgenden Lochmuster gebohrt:

+-----------------------------------------------------------------------------+
| 30mm | O | 108mm | O | 108mm | O | 108mm | O | 108mm | O | 108mm | O | 30mm |
+-----------------------------------------------------------------------------+

Die Leisten werden nun dünn mit Holzleim bestrichen und auf die Seiten der Grundplatte rechts und links aufgeleimt, mit Schraubzwingen fixiert und einen Tag aushärten lassen. Das ganze mit der zweiten Platte wiederholen.

 

Spielewürfel Detail Rohbau

Spielewürfel Grundplatte

Rundhölzer

Die Rundhölzer aus d) werden einmal bei 500mm halbiert, so dass insgesamt 12 Rundhölzer entstehen. Hierzu am besten die Hölzer auf der einen Seite auf eine plane Oberfläche stellen, alle zusammen mit zwei bis drei dicken Kabelbindern fixieren und mit einer guten Kap- und Gehrungssäge exakt abschneiden. Mit viel Geduld werden nun alle Hölzer glatt geschliffen.

Probeaufbau

Vor dem endgültigen Zusammenleimen empfiehlt es sich mit etwas Geduld einen Probeaufbau zu machen. Hierzu eine Grundplatte auf den Boden legen, die Rundhölzer in die Löcher einpassen und die zweite Grundplatte oben drauf legen. Nun alle Rundhölzer auch in die oberen Löcher einpassen. Die Angelegenheit ist noch etwas wackelig aber man bekommt einen guten Eindruck was auf einem beim Leimen zukommt. An dieser Stelle habe ich verstanden, warum im Original vermutlich dickere Hölzer für die Löcher verwendet wurden: Je dicker das Holz hier und je tiefer die Löcher, desto weniger wackelt es. Allerdings muss man dann auch exakter bohren (Ständerbohrmaschine!). Aber keine Angst, nach dem Aushärten des Leims, ist alles fest.

Spielewürfel Probebau

Zusammenbau

Nachdem man den Probeaufbau etwas geübt hat, geht es dann langsam aber sicher ans finale Aufbauen. Doch zuvor heißt es noch schleifen! Die Rundhölzer sind ja bereits glatt wie ein Kinderpopo, das gleiche muss allerdings auch für die Grundplatten gelten. Wer keinen Exzenterschleifer besitzt, sollte jetzt über eine Anschaffung nachdenken. Grundplatte auf eine plane Fläche legen, mit dem 120er Papier anfangen und alle Kanten rund schleifen. Die möglichen Überstände bei den aufgeleimten Rechteckleisten müssen alle angeglichen werden. Ist das erledigt, geht es weiter mit 180er Papier und alle Flächen glatt schleifen. Ist das getan, mit einem feuchten Tuch die ganze Sache abwischen. Dabei werden sich weider kleine Holzfasern aufstellen. Die dann in einem langen und ausdauernden Finale mit dem 240er Papier so glatt schleifen, dass man beim drüber fassen nicht mehr das Gefühl hat, es handele sich um Holz.

Ist das alles erledigt sucht man sich eine geeignete Stelle zum Leimen. Außerdem sollte man nun alle Schraubzwingen zusammen haben. Die Stelle sollte an zwei Ecken in einem exakten 90 Grad Winkel sein und lotgerecht. Man möchte hier den Würfel dann so in die Ecke schieben, dass er exakt ausgerichtet ist und sich nicht verziehen kann. Ich habe hierfür u.a. das Brett aus b) genommen und an einem Schrank ausgerichtet. Nun legt man die Grundplatte auf den Boden, füllt die Löcher mit nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Leim (beim einpassen des Rundholzes sollte ganz leicht ein wenig Leim austreten und passt alle 12 Rundhölzer ein. Die Löcher des Deckels ebenfalls mit Leim füllen und aufsetzen – den Probeaufbau einfach noch einmal mit Leim nachmachen. Die ganze Konstruktion nun beschweren (bei mir haben es zwei Wasserkästen getan) und gegen die Ecke schieben, so dass nichts mehr verrutschen kann. Mindestens einen Tag so austrocknen lassen. Sollte Leim in größeren Mengen herausgelaufen sein, diesen einfach mit einem sauberen Tuch abwischen.

Die Rampe (Erweiterung)

Für die Rampe wird b) und e) benötigt. Eine der Quadradleisten wird der Länge nach zu einer Dreicksleiste gesägt. Sollte man wie ich keine geeignet Säge zur Hand haben oder eine Vorrichtung zum Einspannen, kann man sich mit zwei eingespannten Hölzern behelfen, so dass man die Quadratleiste im 45 Grad Winkel einlegen kann. Dann mit der Stichsäge langsam und vorsichtig der Länge nach sägen. Ein Teil dieser Leiste wird an die obere Kante des Würfels geleimt, so dass die schräge Seite nach außen zeigt.

Spielewürfel Rampe Detail

Die zweite Quadratleiste wird auf die Platte b) geleimt. Nachdem beides gut durchgetrocknet ist wird wieder geschliffen – dies kennen wir ja nun. Danach kann die Rampe einfach auf den Würfel gelegt werden, er ist schwer genug nicht von alleine herunter zu fallen.

Verwendungen

Hier nur ein paar Gedanken, die einem als Erwachsener einfallen. Den Kindern wird hier sicher noch viel viel mehr durch den Kopf gehen:

  • Durch die Löcher kann man Kugel fallen lassen
  • In die großen Löcher passen Plastikbecher, die darin stecken bleiben
  • Über die Rampe können alle möglichen Gegenstände rutschen
  • Die Rampe kann man hochklettern (wenn man klein ist, mit Hilfe)
  • Durch die kleinen Löcher passen Seile, die man durchziehen kann
  • Es dient als Garage für Fahrzeuge

Spielewürfel Retrolook


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