Er läuft wieder im Mai

Veröffentlicht von DeHejner am

Es ist wieder einer dieser Abende, an denen ich zum Start eines neuen Monats vor dem Rechner sitze. Ich habe heute außer einer Flasche Leitungswasser nichts mitgenommen. Zu kalorienreich war der gestrige Sonntag – die Konfirmation meines Patenkindes. Wir haben gerechnet: Genau 5083 Tage war es her, dass wir diesen kleinen Buben zur Taufe getragen haben und gestern stand er selbstsicher wie immer im Anzug da und hat seine Begrüßungsrede gehalten. Und es gab Kuchen. Der Grund für meinen Fastentag heute (und vielleicht auch morgen). Schließlich möchte ich am Sonntag mit ein paar anderen beim 50. Melibokuslauf zwanzig Kilometer bis zur Spitze rennen. Da stören die drei Kilo, die aktuell zu viel auf der Waage sind. Mal schauen, wie ich es schaffe zwischen Hungern und leichtem Tapering bis Sonntag fit zu sein.

Da geht es am 9. Juni rauf!

Aber das werdet ihr hier noch lesen. Doch was war eigentlich im Mai los? Das Wetter war ja noch nicht so toll, doch seit sich mein Schnupfen aufgelöst hatte, konnte mich nicht mehr so viel halten. Die ersten Läufe waren zwar wie eine kleine Dampflok, aber schon bald ging es richtig gut vorwärts. Die ersten Intervalle waren drin und auch ein paar Mittelstrecken um die 18 bis 20 Kilometer gehörten wieder zum normalen Programm. Hauptsache Spaß stand im Vordergrund und vor allen Dingen viel auf das Gefühl hören. Wenn es mal nicht so läuft, läuft es eben nicht. Was unheimlich Spaß gemacht hat, waren die ersten Trainingsläufe mit meinen Kindern. #RunningWithTwins geht ja nun in ein neues Format und sechs bis sieben Kilometer schaffen die beiden problemlos in einer 6.30er Pace. Das ist für mich zwar nicht weniger anstrengend, weil ich dabei sehr viel reden muss, aber auch extrem kurzweilig. Ich bin sehr froh, dass wir so nah am Feld wohnen und quasi direkt aus der Haustür raus auf recht ruhigen Wegen ohne Autos unterwegs sein können. Wenn jetzt die Landwirte auch noch etwas Rücksicht nehmen, dann sind die Touren eine richtig feiner Sache.

Der Junior mit mir alleine auf Tour

Insgesamt kam ich im Mai auf rund 207 Kilometer Laufen und 75 Kilometer Radfahren. Ja, auch #Bike2Work geht seit den milden Temperaturen in den frühen Morgenstunden wieder bei mir. Ich hatte mir ja vorgenommen wieder aufs Rad zu steigen, sobald die Temperaturen in der Nacht zweistellig bleiben. Im Moment kämpfe ich allerdings mal wieder mit Terminen. Mit dem Rad zur Arbeit bedeutet halt auch mehr Zeit einplanen – statt 15 Minuten über die Autobahn, sind es 45 Minuten mit Rad durch Feld und Wald. An meinem Sitzfleisch habe ich allerdings gemerkt, dass ich hier eine sehr lange Pause hatte. Aua!

Links ein Bild von K1.1 und rechts von K1.2

Vatertag. Ich habe ein Buch bekommen. Und ich freue mich darauf. Aus meiner Twitterblase habe ich doch schon ein wenig mehr den Mund wässrig gemacht bekommen. Ich denke zwar nicht, dass es mich zum absoluten Veganer machen wird, aber Tendenzen den Fleischkonsum auf ein vernünftiges und verträgliches Maß zu reduzieren, gibt es ja bereits seit gut einem Jahr. Wenn Fleisch, dann möglichst aus unserem nachbarlichen Hofladen – auch wenn das bedeutet, dass man nur zwischen Herbst und Frühjahr Schweinefleisch bekommt. Aber Huhn ist ganzjährig auf Bestellung verfügbar. Hier schauen wir darauf, dass wir dann aber auch ein ganzes bekommen, welches dann direkt auf den Grill kommt oder selbst zerlegt und alles verwertet wird. Für das Rindfleisch gibt es Termine. Auf die meiste Wurst kann ich eh verzichten, irgendwie brauche ich die nicht mehr. Was ab und zu fehlt ist Schinken, aber wenn man diesen dann in Bio Qualität aus dem Supermarkt kauft, ist das für mich immer noch ein guter Weg. Und die Kinder haben gemalt. Ich bin immer wieder überrascht wie unterschiedlich sie doch sind obwohl sie nur 13 Minuten trennen. Aber K1.1 ist was diese Fähigkeiten angeht schon richtig weit und sehr detailreich. K1.2 altersgemäß aber auch mit sehr viel Spaß dabei und er kann super lieb erklären, was auf dem Bild zu sehen ist. Ihr seht doch alle auch den Baum, richtig?

Someone is blocking my way!

Doch zurück zum Laufen. Am 25. Mai hatte ich eine wunderschöne Begegnung mitten im Feld, die mich gedanklich die nächste Stunde des Laufs zurück in meine Kindheit geworfen hat. Dieser tolle Hirschkäfer, der sich mitten auf dem Feldweg befand, hat sich vor mir zu seiner ganzen Pracht und Größe aufgebaut. Ein richtig stattliches Kerlchen! Als ich noch sehr jung war, hatten wir einen alten, sehr alten Baumstumpf im Hof stehen. Dieser war so morsch und modrig, dass sich darin ganz viele dieser Käfer befanden, die ab und zu raus kamen. Ich habe es geliebt mit ihnen zu spielen. Es war ja für einen kleinen Jungen nicht ganz ungefährlich, schließlich können die ganz schön zwicken und kneifen. Aber vielleicht war es gerade diese Gefahr, die das Spielen so interessant gemacht hat. Ich weiß noch, dass ich mit Stöcken versucht habe sie irgendwie in Wege zu zwingen und wenn dann mal einer geflattert ist, bin ich schnell weg gerannt. Irgendwie schön. Und schon lange – sehr lange – habe ich diese Käfer nicht mehr gesehen. Die anderen Läufe waren eher unspektakulär und zuerst Mal wieder auf Formaufbau ausgelegt. Einfach wieder in das gewohnte Tempo und die gewohnten Strecken zurück kommen. Mit meinen 4x1k Intervallen am 29. Mai habe ich dann wieder ein wenig Tempo probiert und war positiv überrascht wie gut das ging. Hatte ich das ganze doch gerade eine Woche vorher auf einer sehr kurzen, temporeichen Runde ohne Plan gemacht und bin einfach mal die 11 Kilometer etwas schneller gelaufen. Wenn ich das nächsten Sonntag auch so schaffe, dann wird das toll. Allerdings habe ich mir kein zeitliches Ziel gesetzt. Ich möchte gut und verletzungsfrei durchkommen und diesmal ordentlich Spaß haben. Ob es dann ein paar Minuten länger dauert als letztes Jahr ist dabei egal. Ich glaube ich bin noch nicht wieder auf dem Trainingsstand, den ich letztes Jahr hatte. Dort konnte ich ja quasi das ganze Frühjahr durch laufen und auch ordentlich mit dem neuen Zwillingsjogger trainieren. Das gab ordentlich Kraft in den Beinen.

K1.1 bei ihrer Lieblingsbeschäftigung

Was passiert sonst noch so? Unseren Hühnern geht es soweit ganz gut. Die ältere Generation wird fast täglich liebevoll mit Leckereien (Haferflocken, Erdnüssen, Rosinen) von meiner Tochter aus der Hand gefüttert und wissen das auch schon. Selbst die alten Hähne können hier über ihren Schatten springen und sich verwöhnen lassen. Wobei vermutlich keine so zutraulich werden wird wie unsere Bernadette. Sie hat mittlerweile wohl jede Scheu verloren. Beim Essen im Freien kommt sie sehr oft zu uns und bettelt regelrecht. Manchmal springt sie auf den Stuhl oder sogar den Tisch und will direkt die leckeren Körnchen und Gurken wegpicken. Toll, dass den Kindern ab und an mal zufällig etwas herunter fällt was dann lautstark kommentiert und bejubelt wird. Der Nachzucht geht es auch gut. Leider haben wir zwar nur zwei Küken dieses Jahr aber sie machen einen sehr fitten Eindruck. Seit letzten Wochenende sind sie auch mit ihrem kleinen Freilauf im Gras unterwegs. Die ersten Schritte darauf waren wirklich lustig anzusehen. Aber nach ein paar Minuten haben sie von der Mama Flippi gelernt was man damit macht und dass es zwischen den Grashalmen viele feiner Dinge gibt, die man essen kann.

Und der Juni? Nun ich werde hoffentlich über meinen Lauf auf den Melibokus berichten können. Außerdem steht noch eine Dienstreise nach Berlin an. Wenn alles klappt, möchte ich dort auch ein paar Meter laufen. Und vielleicht schaffen wir es wieder unseren Offenen Kaffeenachmittag ins Leben zu rufen und einfach ein paar Freunde und Bekannte mit den Kindern in den Garten zu holen, etwas Kuchen zu essen und einen schönen Tag am Wochenende zu genießen. Lasst euch überraschen, was ich in vier Wochen berichten kann.


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