50. Melibokuslauf 2019

Veröffentlicht von DeHejner am

Sonntag 9. Juni 2019

Vorbereitung

Fünf Wochen. Das war in etwa der Zeitraum in welchem ich 2019 von Intervall-Krankheiten am Anfang des Jahres bis zum 50. Melibokuslauf Zeit hatte zu trainieren. Sofern man das Wort Training sehr weitläufig fast und nicht vermutet, dass dahinter ein großer Plan steht. Die erste Woche war ein vorsichtiges Herantasten und wieder in den gewohnten Rhythmus kommen. Dann ein wenig Tempo und irgendwann dann auch wieder schauen, ob die Distanzen noch gehen. Kein Vergleich zum 2018. Hier hatte ich durchweg Zeit und vor allem mit dem Zwillingsjogger jede Menge Krafttraining. Auch ist dies mein erster Wettkampf. Ich fühlte mich also wirklich nicht so richtig vorbereitet – aber ich hatte Lust!

Vor dem Lauf

Diesmal keine Tasche gepackt. Morgens spontan alles zusammen gesucht, was ich so brauchte: #RunningWithTwins Laufshirt mit Magneten für die Startnummer „2024“, kurze Hose, Kompressionsstrümpfe, Trailschuhe, Gürteltasche mit drei Gel Chips. Fertig! Meine Frau und die Kinder kommen mit dem Rad bzw. dem Shuttlebus (Pfingstmarkt) zum Alsbacher Schloß und werden dort auf mich warten. Ich selbst fahre diesmal mit dem Auto, da wir nach dem lauf direkt zum Reitfest in Hähnlein wollen. Parken an der Melibokusschule und dann gleich der erste Kilometer und Anstieg zum Sperbergrund, Startnummer abholen und ein wenig umschauen. Hier bereits das erste bekannte Gesicht gesehen: Martin von Löwt für mehr Zeit – wie immer in seinem Löwenkostüm. Doch auch ein paar neue – bekannte – Gesicht habe ich getroffen, über die ich mich sehr gefreut habe: Heike und Peter mit ihrer Familie und alle für die 5 Kilometer Runde angemeldet. Mit Peter gleich mal über ein paar Halbmarathonpläne und Training für einen Marathon gesprochen. Ich glaube, da ist ganz viel Neugier vorhanden! Um 10:30 Uhr nochmal einen Müsliriegel vertilgt und die Örtlichkeiten aufgesucht. Noch war Zeit einen kurzen Plausch mit Sebastian (5km) und Tibor (10km) zu halten, beide kamen gerade mit ihren Kindern vom Bambini Lauf. Auf dem Weg dann nach vorne in Richtung Startlinie noch Thomas (10 statt 20km) von den Early Birds Alsbach sowie Paul (20km) getroffen. So langsam fühle ich mich bei diesem Lauf zu Hause, es ist toll immer mehr bekannte Gesichter zu sehen.

3, 2, 1 – Los geht’s!

Pünktlich um 11 Uhr fiel der Startschuss. Ich konnte mich wieder gut in den vorderen Reihen einordnen und ziemlich gut vom Start weg loslaufen. Der Anstieg war ungewohnt und ich konnte mir noch nicht so gut vorstellen, wie ich das die nächsten eineinhalb Stunden überleben soll. Dennoch hoppelte ich gefühlt weiter und irgendwie schien das Tempo gar nicht so schlecht zu sein. Ich wurde zumindest nicht oft überholt, konnte aber auf der anderen Seite auch noch an einigen vorbeiziehen. Rund drei Kilometer sind es bis zum Alsbacher Schloß. Die schmalen Wegstücke am Start habe ich hinter mir gelassen und auf den breiten Wegen nach oben, war gut Platz. Zeit ein wenig in den Körper zu hören und versuchen herauszufinden was er mir so sagen möchte: Lauf! Ok. An der Kurve des Schloßparkplatzes konnte ich von weitem schon meine Familie stehen sehen. Auch ein paar andere Zuschauer hatten sich an dieser Stelle dazu gesellt.

Ankunft am Alsbach Schloß – sieht entspannt aus…

Ab hier geht es dann auf die lange Strecke bis zum Auerbacher Schloß, welche nach dem Abzweig der 10km Läufer dieses Jahr gar nicht so einsam war. Ich konnte gut mit ein paar anderen Läufer Schritt halten und wir wechselten uns immer mal wieder ab. Vor uns immer ein paar Zugpferde, die uns anspornten. Kurz vor dem Schloßparkplatz geht es dann auf die nächste richtig knackige Steigung. Aus der Gruppe heraus war keiner dabei, der hier auch nur ein Anzeichen der Ermüdung zeigte und wir alle trabten und keuchten den steilen Weg nach oben. Ich lies mich hier einfach mit treiben und hatte weniger Probleme als ich vermutet hatte. Auch das nächste Stück, welches wieder leicht bergrunter ging klappte hervorragend. Runter konnte ich einige überholen. Für kurze Zeit kommt man dann bis zur nächsten Verpflegung wieder mit den langsameren 10km Läufern zusammen, um ab dann in die Trailsektion bis zum Gipfel aufzusteigen. Im Jahr zuvor war ich hier ganz alleine. Dieses Jahr nicht. Zwei Läufer blieben bei dem Anstieg hängen und hatten Probleme. Ich konnte aber bis zum Gipfel einfach weiter traben und hatte immer jemanden vor mir, der mir die vielen Mountainbiker, die uns entgegen kamen, aus dem Weg räumte.

Geschafft! Ich bin oben! Jetzt heißt es ein Stück Straße herunterfetzen und sich nicht in den Kurven lang legen. Mit einer Pace von teilweise um die 3 Minuten ist das für die Koordination meiner Beine schon eine Leistung. Dann abbiegen und weiter über Schotterpisten runter sprinten. Keine Gnade für die Beine! Um mich herum immer jemand. Das motiviert. Der nächste Anstieg, die Positionen werden wieder neu verteilt. Auf dem folgenden schmalen Stück rasen wir in einer höllischen Geschwindigkeit dicht hintereinander her – auf der Autobahn wäre ich meinen Führerschein wohl los gewesen. Hier durfte keiner einer Fehler machen. Immer weiter geht es runter. Der Weg wird wieder breite und die letzen zwei Kilometer werden angezeigt. So langsam merke ich meine Beine und die Kraft schwindet. Angst vor einem Sturz macht sich breit und ich reduziere unbewusst das Tempo. Nun bekommen die Beine die volle Kraft jeden Trittes ab und bremsen. Der eine verlorene Platz ist mir egal. Letzte Kurve – noch einmal geht es steil bergab und ich lasse es ein letztes Mal laufen. Applaus im Ziel. Uhr stoppen: 1:34:02 zeigt sie an und das deckt sich bis auf eine Sekunde mit der offiziellen Zielzeit. Damit habe ich insgesamt den 29. Platz (26. bei den Männern) und in meiner Altersklasse (M40) den 7. Platz erreicht. Nur 9 Sekunden langsamer als im Vorjahr und damit auch wieder der gleiche Gesamtplatz. Nur in meiner Altersklasse waren ein paar bessere dabei, hier war ich fünfter.

Fazit

Wie jedes Jahr ein toller Lauf. Auch ohne großes Training ging es super. Die Bedingungen waren allerdings auch genial. Trocken, nicht zu kühl, nicht zu warm. Traumhaft. So hoffe ich nächstes Jahr wieder dabei sein zu können.


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