Was Softwareentwicklung und Psychologie gemeinsam haben
Informatik und Psychologie – zwei vermeintlich vollkommen verschiedene Wissenschaften. Während die freie Enzyklopädie Wikipedia die Informatik als Wissenschaft der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen mit Hilfe von zumeist Digitalrechnern beschreibt, definiert sie die Psychologie als eine empirische Wissenschaft mit dem Ziel, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben und zu erklären. In der Psychologie geht es somit um die Sammlung und Auswertung von Daten, um mit Hilfe von statistischen Methoden Verhaltensmuster zu erkennen und zu begründen. Dabei gibt es viele Themengebiete, in denen Psychologinnen und Psychologen tätig sind und ihre Disziplin anwenden – etwa die Wirtschafts- oder Verkehrspsychologie.
Dass die angewandte Informatik ideale Hilfsmittel zur Unterstützung der empirischen Arbeit bereitstellt, ist trivial und nicht Thema dieses Artikels. An dieser Stelle wird der umgekehrte Fall betrachtet: Wie findet Psychologie Anwendung in der Informatik – speziell in der Softwareentwicklung? Denn: Die Psychologie beschäftigt sich auch mit Einflussfaktoren auf menschliche Verhaltens- und Reaktionsweisen. Derartige Einflüsse sind häufig bewusste oder unbewusste psychische Vorgänge, die auch Auswirkungen auf die Arbeit von Softwareentwicklerinnen und Softwareentwicklern haben. Insbesondere bei unbewussten Vorgängen spielen die Erkenntnisse über kognitive Verzerrungen eine besondere Rolle, wie im Folgenden aufgedeckt wird.
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