Es ist an der Zeit für ein neues Führungsverständnis
In der Arbeitswelt ist es schon lange in Mode, Hierarchien zu verteufeln. Sie stehen für mangelnde Flexibilität und verkrustete Machtstrukturen. Das moderne Unternehmen rühmt sich stattdessen mit „flachen Hierarchien“ und gibt sich lieber jugendlich, lässig und mit Duz-Kultur, statt Krawatte. Doch hinter diesen Äußerlichkeiten steckt im Idealfall mehr als nur eine Show, zum Aufbau des Employer Branding. Nämlich ein echter Wandel in unserer Arbeits- und Führungskultur. Dieser Wandel ist auch dringend notwendig. Und zwar nicht, weil Chino-Hosen so viel bequemer sind als Anzug und Kostüm, sondern weil vieles von unserer bisherigen Unternehmenskultur nicht mehr zu den modernen Herausforderungen unserer Gesellschaft passt. Mit Selbstorganisation, einer Form der Organisationsentwicklung, die auf dem Zusammenspiel von Autonomie und Verantwortung beruht, gehen bereits einige Unternehmen neue Wege und verteilen Kontrolle und Verantwortung auf viele Schultern. Die Theorie dahinter klingt vielversprechend: Die besten Arbeitsergebnisse erzielt man, wenn Mitarbeiter:innen sich, entsprechend ihrer individuellen Stärken, im Team einbringen können. Dazu darf Verantwortung aber nicht exklusiv und unbegrenzt vergeben werden, sondern wird von der Gruppe – situativ und befristet – vergeben. Das Mehr an Freiheit schafft Raum für die Entfaltung intrinsischer Motivation und Kreativität. Davon profitiert wiederum das Unternehmen, indem es flexibler auf Veränderungen am Markt reagieren kann. Die gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit gibt es „gratis“ mit dazu.
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