On November 2020

Veröffentlicht von DeHejner am

Der November ist bei uns einer der Monate an denen wir viele Geburtstage feiern, alle waren dieses Jahr irgendwie besonders. Die tollste Idee hatte unser Patenkind – darf man das mit sechzehn Jahren noch sagen? – denn wir trafen uns ganz den Regeln entsprechend Ende des Monats um fünf Uhr Abends zu einer Art Weihnachtsmarkt. Mit Bratwurst – für mich extra eine vegetarische – Glühwein und Kinderpunsch, Knoblauchbaguette und zum Abschluss Waffeln und Nussecken. Auch die Kinder hatten riesig Spaß im Licht des Lagerfeuers mit ihren Autos zu spielen, naja zumindest bis wir bemerkt haben, dass sie kleine Kohlestücke transportieren… Bis auf die Geburtstage haben wir unsere Kontakte mal wieder sehr stark eingeschränkt. Einen Sonntag Nachmittag bis Abend haben wir im Garten mit Freunden verbracht und Stockbrot über der Feuerschale gebacken. Die Stöcke dazu haben wir in den Tagen zuvor mit den Kids zusammen geschnitzt. Mit Weidenholz funktioniert das sehr gut und beide haben ja jeweils ihr eigenes Schnitzmesser und schon reichlich Übung. Der Martinsumzug im Kindergarten ist ja dieses Jahr abgesagt worden, dennoch hat man dort mit den Kindern Laternen gebastelt und somit eine gewisse Erwartung geweckt. Da half es auch nichts, dass die Gruppen einzeln am Tag gelaufen sind. So haben wir uns mit einer weiteren Familie aus einer Gruppe von Katharina auf der Straße getroffen und sind eine Runde durch den Ort gelaufen. Das tolle war, dass man immer mal wieder auf der anderen Straßenseite oder in Hofeinfahrten auch solche Kleinstgruppen gesehen hat. Quasi überall im Ort verteilt, wanderten kleine Laternen durch die Straßen.

Dadurch, dass ich wieder sehr viel im #HomeOffice bin, hat es mit dem Laufen auch ganz gut geklappt. Ganze 290 Kilometer habe ich zusammen bekommen. Nicht immer gemütlich und nicht immer zu besten Zeiten und Wetter aber die Bewegung als Ausgleich tut gut. Mit dem Rad habe ich es nur gut 70 Kilometer weit geschafft, das liegt aber viel daran, dass ich für die kalte Zeit keine wirkliche Radsport Kleidung habe und das auch gar nicht so möchte. Für das #Bike2Work klappt es mittlerweile ganz gut. Aber wie gesagt, Laufen geht und macht Spaß. Zur Zeit auch wieder ganz entspannt, ohne Ambitionen auf Zeiten oder Strecken, einfach laufen, so lange es geht und so lange es gemütlich ist.

Auch war ich das erste Mal in meinem Leben auf einer Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung, Umwelt und Ortsentwicklung (BPUO) unserer Gemeinde. Das Thema war die Schaffung einer Nahversorgung für unseren Ort. Ja, Menschen aus der Stadt können sich das nicht wirklich vorstellen, aber in unserem Ort mit rund 5.000 Einwohnern gibt es noch einen Bäcker und einen (fast zwei) Hofladen. Für den nächsten Einkaufsmarkt muss man rund vier Kilometer fahren und dabei die Brücke über die Autobahn A5 und die eine weitere über die Zugstrecke Darmstadt-Heidelberg überqueren. Der Radweg kreuzt dabei noch eine Landesstraße mit Tempo 70. Klar ist es machbar und wir sind seit einiger Zeit auch fast immer mit dem Rad für den Wocheneinkauf dort, aber der Gedanke, dass man in naher Zukunft ohne Brücken nur rund 500 Meter weit fahren müsste, ist toll. Zwei Dinge, die mir als Gast hier durch den Kopf geschossen sind. Zum einen scheint es in unserer Gemeinde einen extremen Hass und Missgunst unter den Parteimitgliedern zu geben, die eine sachliche Diskussion nahezu unmöglich machen. Auch auf schlichte und wertvolle Fragen gab es ebenso harsche Antworten wie auch auf simple, wertfreie Beiträge aus einer anderen Ecke sofort völlig unprofessionell Menschen verspottet wurden. Ich hatte dies ja schon an der einen oder anderen Stelle mal gehört, aber es selbst zu sehen, wie wenig wertschätzend Menschen hier miteinander umgehen und wie wenig manche sich hier auf das objektive konzentrieren können, hat mich doch sehr entsetzt. Und dies hat zum zweiten dazu geführt, dass es vielen gar nicht mehr um die Entwicklung des Ortes geht oder die Schaffung von Möglichkeiten. Hier geht es dann gar nicht mehr um das was gut sein könnte – weil es die einzige Möglichkeit ist – sondern nur noch um das eigene Ego. Für mich saßen hier keine Gemeindevertreter, so wie sich manche selbst genannt haben. Ich hoffe es geht, trotz der Torpedierungen aus der einen Ecke, weiter.

Wir laufen jetzt auf Hochtouren in den Adventsmodus, Hühnerstall, Carport sind mit Lichterketten geschmückt, in den Räumen überall selbst gebastelte Dinge, die es festlich wirken lassen. Ein Adventskranz auf dem Tisch mit Tannenzweigen aus dem im Moment so fernen Wolnzach. Wir freuen uns auf den Nikolaus und haben jeden zweiten Tag etwas Neues für den weihnachtlichen Wunschzettel. Die Wichteltür ist wieder aufgestellt und man überlegt mit Spannung wie viele da wohl drin wohnen und wann sie raus kommen und wie sie das machen. Das macht es ganz wohlig, warm ums Herz und erfreut.


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