März 2020 #StayHome

Veröffentlicht von DeHejner am

Do hockt der, der immer do hockt.

Homeoffice Ausblick
Homeoffice Ausblick

So mag es wohl den Anschein für viele haben, die in den letzten Wochen zu Massen auf dem Feldweg hinter unserem Haus spazieren gehen und einen kurzen Blick in den oberen Stock zu dem Fenster werfen hinter welchem mein Homeoffice Büro ist. Nicht dass das Büro dort neu wäre, der Raum wurde schon immer als solches genutzt auch wenn ich ihn dank unseres tollen Steuerrechts nie wirklich als solchen auch hätte angeben dürfen. Dass es aber mal wirklich für längere Zeit der absolute Mittelpunkt meiner Tätigkeit werden würde, hätte ich Anfang des Monats nicht gedacht. #Corona war da noch so weit weg. Man hat zwar viel darüber gehört und es war auch sehr schlimm aber es war eben noch nicht bei uns und es war auch noch nicht greifbar. Ich erinnere mich an die erste Situation, in welcher es plötzlich präsent war. Vom vierten auf den fünften März organisierte ich in Darmstadt einen #Hackathon und plötzlich war wenige Tage vorher nicht klar, ob er überhaupt stattfinden konnte. Man sprach hier noch von Freiwilligkeit und stellte es den Kollegen/innen frei zu reisen. Auch das gemeinsame Abendessen in einem mongolischen Grill war noch normal und dann erreichte mich gegen Mittag des zweiten Tages eine Nachricht mit der Frage: Seit ihr auch von der Räumung des Bürogebäudes betroffen? Soll ja einen Fall gegeben haben. Nun, wir wussten nichts und wie sich später herausstellte, gab es auch keine Räumung. Dennoch die Woche darauf die Ansage, dass man doch bitte so oft wie möglich zu Hause arbeiten solle. Und danach ging es ja Schlag auf Schlag: Schließung der Kindergärten, Kurzarbeit und die sonstigen Einschränkungen. Mittlerweile ist bei uns etwas Normalität eingekehrt auch wenn es für alle anstrengend ist. Martina ist mit 100% Kurzarbeit bei den Kindern und versucht sie so lange ich arbeite alleine bei Laune zu halten. Sie dürfen weiterhin zu Oma und Opa, weil wir uns dafür bereits im Vorfeld komplett isoliert hatten und nicht erst als es verordnet wurde. Wir haben dank des großen Gartens und der vielfältigen Möglichkeiten mit Ortsrandlage ausreichend Bewegung damit uns nicht die Decke auf den Kopf fällt. #SocialDistancing war ja schon immer meine Paradedisziplin. Ich bin nur sehr glücklich darüber, dass ich weiter meinem Sport ohne Einschränkungen nachgehen darf, sonst würde ich dies wohl nicht so gut verarbeiten können.

Sinn des Lebens
Sinn des Lebens

Ich schrieb ja bereits in meinem Beitrag vom Februar, dass unsere Fichte gefällt wurde. Nun lagen hier aber ein paar Kubikmeter sogenannter Wedel, die seitlichen Äste mit bis zu sechs Meter Länge und einem Gewicht pro Ast von teilweise über dreißig Kilogramm. Über gut zwei Wochen arbeiteten wir mit vereinten Kräften daran, die Äste von den kleinsten Zweigen zu befreien. Das Kleinzeug dann auf rund zehn Anhängerladungen zur Kompostierung zu fahren – eine Woche später wurde diese wegen #Corona für die Öffentlichkeit geschlossen – und die großen in die Lagerhalle zu schaffen, um sie dort in Meterstücke zu zerschneiden und trocken zu lassen. Auch der fünfundzwanzig Meter Stamm liegt in dieser Halle, gut ein Drittel davon habe ich mittlerweile mit Spaltkeilen, Axt und Säge schon in handliche Stücke zerlegt. Ein Knochenjob! Mein Zehn-Kilo-Vorschlag-Hammer leistet dabei enorme Dienste aber ich, der obenrum nicht gerade sehr trainiert ist, lerne gerade wieder neue Muskeln kennen, die Abends ein wenig vor sich hin katern. Außerdem stand da noch das Wurzelwerk im Garten. Auch hier haben wir über zwei Wochen verteilt Stunden damit verbracht, diese auszugraben, abzuhacken, abzusägen und den kompletten Wurzelballen mit knapp einem Meter Durchmesser so zu zerteilen, dass man ihn transportieren kann. Die Erde unterhalb der Wurzel war so trocken und komprimiert, dass wir teilweise nur mit Spitzhacke Fortschritte erzielen konnten. Für meine Kettensäge war dies auch eine echte Herausforderung, mit ihren knapp vier PS Leistung ist sie zwar kräftemäßig ausreichend ausgestattet aber trotz Sorgfalt bin ich beim zersägen immer wieder auf eingeschlossene Sandnester gestoßen, die die Kette binnen Sekunden stumpf gemacht haben. Mittlerweile habe ich statt einer Feile ein elektrische Schleifgerät und kenne mich nun mit Schleifwinkel, Tiefenlehre und Vollhobel bestens aus. Vier Ketten und ein Schwert sind bei der Fällung der beiden Bäume drauf gegangen. Ende März aber ist die Fläche an der die Fichte einmal stand nur noch eine Ebene aus Erde und man ahnt nicht mehr, welche Arbeit in den letzten Wochen darin steckte und in der Lagerhalle noch stecken wird.

Ich bin dann mal weg
Ich bin dann mal weg

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dieses Buch zu lesen. Ich hatte es ja über unsere lokale FreeYourStuff Gruppe geschenkt bekommen und auch die ersten Seiten fingen toll an und machten Laune auf mehr. Mittlerweile gibt es aber keine freie Zeit mehr, in welcher ich das sonst tun würde. Meine eine Stunde Kinderturnen Umkleide lesen ist weg und auch die zweimal Martina ist Abends beim Sport und Kinder im Bett gibt es nicht. Aber das Buch läuft mir ja nicht davon. Dafür höre und lese ich jetzt mehr Yakari, Magisches Baumhaus und das Müffelmonster. Intellektuell zwar nicht die Herausforderung aber die Kinder lieben es. Die beiden machen sich auch sehr viele Gedanken, #Corona bestimmt aktuell unser Leben, ob bewusst oder unbewusst. Bei einer Laufeinheit, bei der mich die Kinder am Anfang mit dem Rad begleiteten erzählte meiner Tochter mir, dass sie sich vom Osterhasen wünsche, dass die Krankheit bald vorbei wäre. Auch wenn beide das so noch nicht fassen können und vieles als Abenteuer sehen, es ist auch für sie sehr anstrengend. Die eine steckt es aber besser weg als der andere. Trotz Zwilling sind sie eben völlig unterschiedlich. Töchterchen kommt mir der Isolation ähnlich gut zurecht wie ich, wir mögen es zwar hinterm Zaun mal Hallo zu sagen, können uns aber auch – in ihrem Falle – mal eine halbe Stunde mit Schere und Kleber beschäftigen und ein Notizbuch basteln. Unser Junior allerdings braucht eigentlich Menschen und Freunde um sich herum mit denen er Abenteuer erleben kann. Für ihn ist es enorm wichtig, dass er zur Abwechslung ab und an mal Oma und Opa besuchen kann und durch den Zaun ein paar Runden auch mit völlig fremden Menschen quatscht. Von denen haben wir aktuell sehr viele. Für unsere Hühner könnten wir Eintritt verlangen. Vielleicht werde ich doch irgendwann mal das Projekt Futterautomat angehen: Für ein Zehnerle kann man sich Rosinen, Haferflocken und Sonnenblumen- oder Erdnusskerne kaufen, die dann die Hühner an den Zaun locken und so zur Freude der Gäste beitragen. Im Wildtiergehege gibt es so etwas ja auch mit Mais.

#AltraRunning
#AltraRunning

Meine neuen Schuhe hatte ich ja schon einmal vorgestellt. Mittlerweile können sie mich auch auf etwas längeren Distanzen bis 14 Kilometer begleiten. Und wenn ich dies gerade so schreibe, muss ich unbedingt mal wieder eine kürzere Einheit mit den Schuhen machen, die Füße und Beine sollen sich ja an das natürliche Gefühl langsam gewöhnen. Im Moment bin ich, wenn ich laufe, dann doch eher wieder auf den mittleren Distanzen unterwegs. Das sonnige Wetter treibt mich hier einfach und vor allen Dingen nach einem Homeoffice Tag, der meist gegen halb Sechs beginnt, tut es gut die Beine und Seele etwas länger auszuschütteln. Wenn ich dem Wetterbericht glauben darf, dann muss ich nur noch die erste Aprilwoche überstehen und dann ist Frühling angesagt. Im März bin ich somit auf gut 255 Kilometer bei 16 Einheiten gekommen. Das stimmt zufrieden. Auch wenn es im Moment eher etwas merkwürdig sich anfühlt und ich es gar nicht richtig einordnen kann, denn manchmal sind die Beine nach den 16 oder 19 Kilometer schon etwas schlapp, das kenne ich sonst so gar nicht. Kondition und Tempo stimmen und vor allem das was mir meine Polar sagt an #RunningIndex meist zwischen 65 und 70 ist traumhaft. Bald werde ich meinen Trainingsplan aufbauen müssen und damit auch anfangen, denn – hoffen wir es findet statt – Ende August ist der Burgwald Märchen Ultra-Marathon und für mich stehen 52 Kilometer auf dem Plan. Abgesagt wurde ja bereits der Frankensteinlauf und der Griesheimer Straßenlauf, an beiden hätte ich gerne teilgenommen, war aber glücklicherweise noch nicht angemeldet. Schauen wir mal ob Melibokuslauf und Fischerfestlauf stattfinden. Das #SocialDistancing kommt mir aber auch bei meinem Sport sehr entgegen und ich bin froh, dass man dies weiterhin tun darf. Man merkt aber deutlich, dass es aktuell viel mehr Mensch raus treibt, so voll habe ich den Gernsheimer Wald noch nie gesehen wie am Wochenende.

Hoffentlich macht der April, April nicht das was er will. Und hoffentlich können wir wieder ein wenig mehr zur Normalität zurück kehren. Auch wenn alle Anzeichen aktuell dagegen sprechen, dass nach dem 19.04.2020 die Kindergärten wieder offen sind. Vielleicht tut uns – der Menschheit – das aber auch gut und wir lernen daraus. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Für mich habe ich weitere Konsequenzen gezogen und schaue mir aktuell sehr genau an, welche Firmen wie auf die Krise reagieren und welche zukünftig für mich dann noch in Frage kommen. In diesem Sinne. #BleibtGesund


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