Frühjahrslauf am Badesee 2020

Veröffentlicht von DeHejner am

Es gibt so Tage, da denkt man manchmal gar nicht groß darüber nach zu was man gerade zugesagt hat. So geschehen irgendwann im letzten Jahr als ich von dem Frühjahrslauf am Badesee 2020 gelesen hatte. Im Jahr davor konnte ich leider nicht teilnehmen, da ich gerade auf dem Weg nach München war. Aber diesmal sollte es eigentlich gehen. Also warum nicht? Was kann schon schief gehen? Das ganze ist ja freiwillig und sogar für einen guten Zweck. Die kompletten Startgelder gehen an die Sonnenkinder Elterninitiative Handicap e.V. und für jede Runde darf man freiwillig noch mindestens einen Euro in die Kasse werfen. Dafür hat Tom einige Sponsoren an Land gezogen, die unter anderem für die Verpflegung sorgen. Gelaufen werden Runden so viele man möchte und kann um den Badesee in Bensheim. Eine Runde hat 1,4 Kilometer und großkotzig wie ich war, habe ich bei der Abfrage wie viele Runden man den schaffen will einfach mal 21+ angekreuzt. 30 Kilometer.

Challenge Accepted!

Bis wenige Tage vor dem Lauf dachte ich eh, dass ich aufgrund Krankheit bestimmt nicht starten könne, aber dieses Jahr blieb ich fit und konnte mich sogar mit ein paar längeren Einheiten an den drei Wochenende davor etwas auf den Lauf vorbereiten. Am Abend davor gab es Carb Loading mit selbstgemachten Doagknedl nach dem Rezept meiner Frau. Ich habe noch zwei Kilo Karottengemüse beigesteuert und fertig war das leicht verdauliche aber gehaltvolle Abendessen.

Doagknedl mit Karottengemüse

Gute gesättigt ging es am nächsten Morgen auch bald los, viertel vor Neun wollte Tom noch ein paar Worte verlieren und die Sonnenkinder schauten mit ihren Eseln vorbei und liefen auch ein paar Runden mit. Kalt war es und windig dazu. Aber es fanden sich einige Läufer/innen auf dem Parkplatz vor dem Badesee ein. Ein paar persönliche Helden muss ich dann doch erwähnen: Jan, der 1200km Reise mit Bus und Bahn auf sich genommen hat, Peter, der mit seinen 68 Jahren erst seit zwei Jahren läuft und die beiden, die die komplette Strecke barfuß unterwegs waren.

Ich selbst hatte mich gar nicht anders ausgerüstet als zu einem meiner Trainingsläufe. Da ich nicht genau wusste wie es mit der Verpflegung und so laufen würde, hatte ich meinen Rucksack mit Trinkblase und ein paar Müsliriegeln gepackt. Gebraucht habe ich nur mein Wasser, da es einen Tisch mit Müslischnitten, Hefezopf und Obst gab an dem man sich bei jeder Runde hätte bedienen können. Gegen viertel nach Neun war dann der Start und wir trabten gemütlich los. Am Anfang klemmte ich mich an eine kleine Gruppe, die ein ganz gutes Tempo lief und blieb da in etwas eine Runde dran bis ich warm genug gelaufen war. Danach setze ich mich ab und holte nach und nach die ersten Läufer ein. Runden musste man selbst zählen, doch schon nach der vierten Runde fiel mir das sehr schwer. Auf das GPS konnte ich mich aber auch nicht verlassen, also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, dass auch meinen Kopf von den wiederkehrenden Runden etwas ablenkte: Rechenaufgaben! Pro Runde brauchte ich ziemlich genau sieben Minuten (1,4 Kilometer, 5er Pace) das hatte ich mir angeschaut. So konnte ich dann gegen Ende zumindest verfolgen, wann ich meine 21 Runden voll hätte. Und es lief gut. Alle vierzig Minuten schnappte ich mir etwas vom Verpflegungsstand und flitze weiter, scherzte mit den Fotografen, die immer mal wieder an anderen Stellen auftauchten und kurz vor Ende bei Kilometer 28 in etwa klappte es dann auch endlich mit dem Schnappschuss im Sprung. Ich gebe zu, ich sollte hier ein wenig an meiner Technik feilen, aber das Foto ist einfach Klasse geworden und ich freue mich sehr darüber! Vielen Dank I.Kusch Photography

Locker flockig bei Kilometer 28.

Kurz vorher war dann auch meine Familie aufgetaucht. Man hatte mir ja eine Aufgabe mitgegeben: Papa, wenn du das nächste Mal läufst, dann sollst du jemanden überholen! Das tolle an diesem Rundenlaufen ist ja, dass man immer wieder vor und immer wieder hinter jemanden ist. Während die Kids sich also ein wenig mit Hefezopf die Zeit verkürzten bis der Papa mal wieder vorbei kam, drehte ich meine letzten Runden. Gekonnt hätte ich wahrscheinlich noch länger aber der Junior hatte am Morgen Fieber bekommen und ich wollte ihnen dann in die nächste Wirtschaft folgen, um etwas Richtiges zu essen. Es ist schon irgendwie merkwürdig, ein Lauf der kein Ende hat. Wann hätte ich aufgehört, wenn die Situation jetzt nicht gewesen wäre? Ich meine 1,4km gehen ja dann doch irgendwie immer noch mal, oder? Mal schauen, ob ich das nächstes Jahr herausfinden kann. Und vielleicht bin ich bis dahin ja dann auch schon Ultra erfahren.

Hier noch ein paar Links zu dem Lauf auf Polar und Strava – bei letzterem übrigens sehr witzig sich die FlyBys anzusehen!


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