Systemisch-agile Sofwareentwicklung
In seiner Arbeit von 1968 formulierte Melvin Conway die nach ihm benannte (empirische) Gesetzmäßigkeit: „Jede Organisation, die im weitesten Sinne ein System entwirft, wird ein Design erzeugen, dessen Struktur eine Kopie der Kommunikationsstruktur der Organisation ist.“ Diese Gesetzmäßigkeit – als Conways Law bekannt – kann auf unterschiedliche Arten und Weisen interpretiert werden (EuroPLoP). Seit einiger Zeit ist auch der Begriff des inversen Conway-Manövers (Inverse Conway Maneuver) bekannt, das sich als Werkzeug versteht, eine Organisation so zu formen, dass das Ergebnis einem formulierten Architekturwunsch entspricht: „Idealerweise sind die technologische Struktur und die Geschäftsstruktur zueinander isomorph.“ Dieser von Conways Law konstatierte Isomorphismus, der eine strenge formale Gleichheit zwischen System(design) und der Kommunikationsstruktur im Unternehmen beschreibt, hat also zwei Richtungen. D.h. Änderungen in der Unternehmenskommunikation beeinflussen notwendig die Struktur des Softwareproduktes, und umgekehrt beeinflusst (und steuert) eine Software notwendig die Prozesse, die sie abbildet.
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