Melibokuslauf 2018
Sonntag 10. Juni 2018
Vorbereitung
06:00 Uhr: Seit gut einer halben Stunde bin ich wach, habe meinen Tee gekocht und die Hühner aufgemacht. Meine Tasche für den 49. Melibokuslauf hatte ich bereits am Abend zuvor gepackt. Langsam geht die Sonne über eben jenem Berggipfel auf, den ich in fünf Stunden erklimmen möchte. Die Hühner habe ich bereits aus ihrem Stall gelassen und mein Frühstück wartet darauf inhaliert zu werden.
09:00 Uhr: Die Kinder sind wach und haben auch irgendwas gefrühstückt. Sie dürfen heute um zehn Uhr beim Bambini Lauf auf 220 Meter im Hirschpark starten. Ich fahre mit dem Rad bereits jetzt los die Startnummern zu holen, meine Frau wird mit den Kleinen im Fahrradanhänger nachkommen.
Bambini Lauf
09:45 Uhr: Wir sind am Hirschpark versammelt und keiner weiß Bescheid, wo der Start sein soll. Gegen 10:00 Uhr trudeln einige Helfer ein und beginnen mit Absperrband eine Strecke auf der Wiese abzustecken. Eigentlich sollte der Lauf jetzt beginnen. Gegen 10:15 Uhr werde ich etwas nervös, man hat die Anwesenheit der kleinen Start geprüft, ist sich aber nicht einig, ob man mit Handy die Zeit stoppt und ob man eine Startpistole ohne Munition verwenden will. Alles klar, man versammelt sich und läuft gemeinsam die Strecke ab.
10:20 Uhr: 3-2-1 Los! Meine Tochter hatte isch bereits vorher entschieden doch nicht mit zu laufen. Das ist ok für uns, wir wollen sie nicht zwingen. Ihr Bruder will und rennt an meiner Hand den ein bis vier Jahre älteren Kindern hinterher. Er ist der Jüngste und nach der ersten Kurve merke ich wie er zögerlicher wird. „Langsam, Papa!“ Wir gehen noch ein paar Meter weiter und reden darüber. Er ist so mutig mir mitzuteilen, dass er nicht mehr möchte. Auch wir beide brechen den Lauf ab!
10:30 Uhr: Gemeinsam gehen wir in Richtung Sperbergrund. Ich bringe meine Tasche noch bei Freunden unter und flitze dann hoch zum Start.
Der 20km Lauf
10:45 Uhr: Mittlerweile sind die Temperatur und Luftfeuchtigkeit auf ein Maß angestiegen, dass einem bereits im Stehen den Schweiß ins Gesicht treibt. Noch einen kleinen Schluck vorab trinken und dann vorne im Starterfeld einreihen – nachdem die 5km Läufer mit etwas Verspätung um 10:50 Uhr gestartet sind.
11:00 Uhr: Startschuß! Los geht es. Aus den letzten Jahren weiß ich wie wichtig es ist auf den ersten Metern einen guten Platz zu sichern, um ungestört durch die engen Passagen zu kommen. Gelungen ist es mir diesmal, doch nun heißt es auch kein Hindernis für andere zu sein und Tempo zu halten. Circa zwei bis drei Kilometer Anstieg bis zum Schloss
dann die lange Gerade nach Auerbach. Hier versuchte ich Kräfte zu sparen für den nächsten Anstieg zum Gipfel und lief sehr nach Puls. Ein wenig mehr Tempo hätte ich hier noch machen können aber das tropische Wetter machte mir gut zu schaffen. Nach vier Kilometer nahm ich den ersten Energieriegel und ab da dann jeden weiteren vierten Kilometer. Das hatte sich beim Frankensteinlauf als gut erwiesen. Die Wege sind erfreulich gut abgetrocknet, hatte es doch am Abend zuvor sehr starke Gewitter mit heftigem Niederschlag gegeben.
Nach der Gabelung – 10km links – 20km geradeaus – wurde es merklich ruhiger. Vor mir sah ich nur ein bis zwei Läufer und hinter mir hörte ich ab und an ein paar Füße klappern. An den Verpflegungsstationen und steilen Steigungen rückte man etwas zusammen und lief dann meist wieder ein wenig auseinander. Am Gipfel oben war ich ziemlich alleine und hatte manchmal das Gefühl nicht mehr auf dem richtigen Weg zu sein. Nun ging es das einzige Asphaltstück abwärts, kurz und sehr schnell, dann rein in den Wald und weiter runter. Mein Konzept ging hier gut auf und ich hatte genug Kraft in den Beinen es richtig laufen zu lassen. Auch die zwei, drei kleinen Steigungen, die mir im Jahr zuvor doch zugesetzt hatten, störten dieses Mal gar nicht. Ich konnte meine Vordermänner wieder sehen und stetig Meter gut machen. Und auf den breiten Schotterwegen am Ende es dann richtig fliegen lassen – drei Plätze hier noch gut gemacht und sicher ins Ziel geflogen!
Die Zahlen
Mit 1:33:54 (4:42er Pace) war ich gut dreieinhalb Minuten schneller als im Jahr zuvor. Und auch die Gesamtplatzierung 29 von 130 war wesentlich besser. Dennoch bin ich in der Altersklasse gleich geblieben.
Meine Polar hatte leider wieder ein paar Probleme mit dem GPS, da bin ich allerdings nicht alleine. Kaum jemand hat hier die vollen 20km gelaufen, die abgesteckt sind. Daher stimmen die dortigen Zeiten nicht und somit auch auf Strava der Lauf etwas merkwürdig anzusehen aber zumindest vergleichbar mit dem Jahr zuvor.
Berglauf Double
Nach meinen tollen dritten Platz beim Frankensteinlauf und der doch recht guten zeit heute konnte ich meinem Platz beim Berglauf Double vom 11. auf den 7. Rang verbessern. Ich hoffe da geht nächstes Jahr noch etwas mehr – schauen wir mal. Die Gesamtliste gibt es hier zu sehen.
Fazit und Mehr
Viele Grüße an dieser Stelle an Martin und Thomas, die ich vor dem Start noch sehen konnte, sowie Paul, den ich diesmal nur bei Facebook gelesen habe. Aber auch an Matthias und Jan-Heinz, die ich leider nicht gesehen aber über Twitter und Strava gelesen habe. Und natürlich an den Sieger des Melibokuslauf Markus. Vielen Dank auch an Tibor und seine Frau für das tolle Familienfoto beim Bambini Lauf!
Was gibt es noch zu sagen. Ich hätte etwas mehr Tempo machen dürfen, ich bin mit deutlich weniger Durchschnittspuls gelaufen als in Eberstadt- nächstes Jahr etwas mutiger? Die Startzeit ist bescheiden für mich, ich habe zwar mit einer Portion kalter Nudeln vorher mein Mittagessen – normalerweise 11:30 Uhr – gut überbrücken können aber Morgens laufe ich eigentlich lieber. Lassen wir uns überraschen, die Veranstalter wollten ja ein wenig Feedback, das werden sie bekommen.
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